Eine wesentliche Neuerung in Nextcloud 18.x (Hub) ist die native Integration von ONLYOFFICE bzw. genauer ausgedrückt des Community Document Server.
Im Gegensatz zu früheren Versionen wird nicht zwingend ein eigener Server oder Docker-Container benötigt, was den Einstieg erheblich erleichtert.
Zu beachten neben dem höheren Ressourcenverbauch ist, das der Community Document Server nur für x86_64 Linux zur Verfügung steht. Damit ist es nicht möglich, die Kombi z.B. auf einem Raspberry Pi (ARM) zu nutzen.
Nachfolgend wird die Einrichtung auf einer bestehenden Nextcloud-Installation beschrieben. Bei Neuinstallationen sind die Apps bereits enthalten.
Da es zunächst Unklarheiten darüber gab, was man genau benötigt vorab eine kurze Aufklärung:
- Die App ONLYOFFICE ist „nur“ ein Connector zum (Community) Document Server.
- Der (Community) Document Server stellt die eigentliche Funktionalität dar.
Beides wird zwingend benötigt!
Installation
- Zuerst installiert man unter „Administrator – Apps – Büro & Text“ den „Community Document Server“. Dieser bedarf keiner weiteren Konfiguration. Das Paket ist relativ umfangreich, je nach Performance des Servers und der Internetverbindung dauert die Einrichtung ein paar Minuten.
- Als nächstes installiert man über „Administrator – Apps – Büro & Text“ dann „ONLYOFFICE“.
Konfiguration
Damit ONLYOFFICE genutzt werden kann muss ggf. noch eine kleine Konfiguration erfolgen. Die Einstellungen finden sich unter
Administrator - Einstellungen - ONLYOFFICE
Wird Nextcloud hinter einem Reverse Proxy verwendet müssen zwingend die Server-Adressen angepasst werden, andernfalls wird die IP-Adresse und ggf. ein nicht-vertrauenswürdiges oder gar kein Zertifikat verwendet, was zu Fehlern führt (von der Sicherheit ganz zu Schweigen).
Das Feld „Geheimer Schlüssel“ muss leer bleiben. Da sowohl ONLYOFFICE als auch der Community Document Server sich auf dem selben System befinden und letzterer nicht konfiguriert werden kann entfällt dies.
Das Feld „Serviceadresse der Dokumentbearbeitung für interne Anforderungen vom Server“ kann ebenfalls leer bleiben.
Nutzung
ONLYOFFICE zusammen mit dem Community Document Server steht direkt zur Verfügung. Möchte man beispielsweise eine *.odt-Datei ansehen oder ändern, kann diese direkt im Browser in der Nextcloud-Oberfläche angeklickt werden. Daraufhin öffnet sich ONYLOFFICE:
Anmerkungen
In der Voreinstellungen ist in ONLYOFFICE das automatische Speichern aktiv. Ferner ist das Wörterbuch „English (United States)“ ausgewählt. Änderungen an diesen beiden Punkten merkt das das System allem Anschein nach nicht unbedingt. Zu erstem kann helfen die Einstellungen unter „Datei – Erweiterte Einstellungen…“ zu ändern. Zum Wörterbuch kann helfen die Dokumentsprache („Statusleiste – Sprache des Dokuments festlegen“) zu ändern.
Über das Kontextmenü in „Dateien“ kann schnell eine *.odt- oder *.ods-Datei in das entsprechende Microsoft-Office-Format (*.docx, *.xlsx) umgewandelt werden:
Leider wird dies nicht auch in die anderen Richtung angeboten.
Quellen:
BITblokes – Nextcloud Hub (18) mit integriertem ONLYOFFICE ist verfügbar (theoretisch)
Nextcloud – OnlyOffice native in NextCloud 18 einbinden
Schon immer Technik-Enthusiast, seit 2001 in der IT tätig und seit über 10 Jahren begeisterter Blogger. Mit meiner Firma IT-Service Weber kümmern wir uns um alle IT-Belange von gewerblichen Kunden und unterstützen zusätzlich sowohl Partner als auch Kollegen. Die Schwerpunkte liegen auf der Netzwerkinfrastruktur, den Betrieb von Servern und Diensten.