Bei einem Kunden musste ein Windows Server 2012 (ohne R2) mitsamt einer dazugehörigen Dömäne durch einen stand-alone Terminalserver (aka Remote Desktop Session Host, RDSH) ersetzt werden. Dies entspräche der best-practice für die dort verwendete Branchenanwendung, denn, Zitat vom Außendienst „Domäne macht alles langsamer“. Soviel zum aktuellen Anlass für diesen Beitrag.
Neben solchen Szenarien kann es weitere Gründe geben, einen Terminalserver ohne Domäne zu betreiben. Dies soll nun allerdings keine (weitere) Rolle spielen.
Die imho einfachste und schnellste Methode besteht darin, den RDP Wrapper zu verwenden. Wer dies allerdings nicht nutzen kann oder möchte oder schlicht bei den Bordmitteln bleiben will, der kann wie folgt vorgehen.
Hinweis vorab: In diesem Beitrag geht es nur um den reinen Terminalserver (RDHS) ohne drum herum wie TS-Gateway, RDWeb usw.
Installation der benötigten Rollen und Features
- Den „Server-Manager“ starten.
- „Rollenbasierte oder featurebasierte Installation“ auswählen.
- Den Ziel-Server auswählen bzw. bestätigen.
- Bei „Serverrollen“ die „Remotedesktopdienste“ auswählen.
- Bei „Features“ alles so belassen wie es ist.
- Bei „Remotedesktopdienste – Rollendienste“ die „Remotedesktoplizenzierung“ und den „Remotedesktop-Sitzungshost“ auswählen.
- Nach Abschluss der Installation den Server neustarten.
Lizenzierung einrichten und konfigurieren
Direkt nach dem Neustart und der Anmeldung als Administrator wird man per Sprechblase darauf hingewiesen, das die Remotedesktop-Lizenzierung nicht konfiguriert ist.
- Über den „Remotedesktoplizenzierungs-Manager“ den Server aktivieren und die RDS-CALs eintragen.
Damit der Terminalserver den Lizenzserver erreichen kann, wie folgt vorgehen:
- Die lokale Gruppenrichtlinie via „gpedit.msc“ aufrufen.
- Zu „Computerkonfiguration – Administrative Einstellungen – Windows-Komponenten – Remotedesktopdienste – Remotedesktopsitzungs-Host – Lizenzierung“ wechseln.
- Den Lizenzserver mit der IP-Adresse „127.0.0.1“ angeben.
- Den Lizenz-Modus gemäss der erworbenen RDS-CALs konfigurieren.
Lizenzierung prüfen
- Via „Remotedesktop-Lizenzierungsdiagnose“ den Status prüfen.
Benutzer hinzufügen
Nun kann man z.B. über die Computerverwaltung lokale Benutzer hinzufügen. Damit sich diese über eine Remotedesktopverbindung anmelden können ist eine Mitgliedschaft in der Benutzergruppe „Remotedesktopbenutzer“ notwendig.
Quellen:
DigitalBamboo’s Blog – Deploy Remote Desktop Services in a Workgroup or Domain Easily!
Ryan Mangan’s IT Blog – Deploying a RDSH Server in a Workgroup – RDS 2012 R2