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Migration von Windows Server 2012 (R2) auf Windows Server 2022 per Inplace Upgrade

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Es sind nur noch wenige Tage bis zum Lebensende von Windows Server 2012 (R2, EOL/EOS 10.Oktober 2023). Neben der klassischen Migration mit dem Verschieben von Daten, Rollen und Apps besteht die Möglichkeit eine Bestandsinstallation per Inplace Upgrade zu Aktualisieren.

Ein direktes Inplace Upgrade von Windows Server 2012 auf Windows Server 2022 ist nicht möglich, man muss einen Zwischenstopp mit Windows Server 2016 (Imho nicht empfehlenswert) oder Windows Server 2019 einlegen. Entsprechende Lizenzen müssen nicht vorhanden sein, lediglich die Installationsmedien werden benötigt, aber Achtung:

Die Evaluierungsversion funktioniert nicht!

Wie man ein Evaluierungs-Setup-Medium zur Vollversion machen kann ist hier beschrieben:

Windows Server: Inplace Upgrade mit Evaluierungs-Installations-Medium

Da man nicht lange bei Windows Server 2016 oder 2019 bleibt, ggf. nur ein paar Stunden oder mal einen Tag, reicht in der Regel der Testzeitraum aus um zeitnah auf Windows Server 2022 zu aktualisieren. Der Ablauf rein auf Windows-Seite ist dabei einfach:

Windows Server 2012 -> Windows Server 2016/2019 -> Windows Server 2022

Zuerst ein Backup anlegen, das Setup starten, ggf. Edition auswählen und, sofern nicht vorausgewählt, angeben das man alle Einstellungen, Daten, etc. behalten möchte. Der Vorgang benötigt meist ein paar Stunden und es gibt mehrere Neustarts, dies sollte man in die Planung mit einbeziehen und zusätzlichen Puffer einbauen, falls es irgendwelche Überraschungen gibt.

Etwas aufwendiger wird das Ganze wenn ein Hardware-Wechsel oder gar die Virtualisierung entsteht, in beiden Fällen sollte der Unterbau kompatibel sein. Wer von älterer Hardware (BIOS, UEFI-Legacy) z.B. nach Hyper-V (Gen 2-VM) migriert  muss zudem vor dem ersten Boot das Partitionsschema anpassen. Anbei ein möglicher Ablauf am Beispiel einer Virtualisierung:

  • Eine Datensicherung vom Quell-/Bestandssystem, z.B. mit Drive Snapshot, erstellen.
  • Die IP-Konfiguration  dokumentieren.
  • Unter Hyper-V einen neuen virtuellen Computer der 2. Generation anlegen.
  • Die zuvor erstellte VHDX auf dem Host bereitstellen.
  • Die Datensicherung auf diese leere VHDX wiederherstellen.
  • Die VHDX-Bereitstellung aufheben.
  • Den virtuellen Computer mit einem WinPE-Medium starten.
  • Ggf. mittels diskpart die richtige Laufwerksnummer ermitteln.
  • Nun mit folgenden beiden Befehle die Konvertierung prüfen und durchführen:
    mbr2gpt.exe /validate /disk:0
    mbr2gpt.exe /convert /disk:0
  • Den virtuellen Computer herunterfahren und das WinPE-Medium aus der Konfiguration entfernen.
  • Nun den virtuellen Computer starten und warten bis Windows Server 2012 gebootet hat.
  • Die IP-Konfiguration wiederherstellen.
  • Die *.iso von Windows Server 2019 bereitstellen und die “Setup.exe” starten und ein Inplace Upgrade durchführen.
  • Sobald dieser Vorgang abgeschlossen ist, den letzten Schritt mit dem *.iso von Windows Server 2022 wiederholen.
  • Sofern beim vorigen Setup nicht bereits geschehen, den (finalen) Product Key eingeben und die Aktivierung durchführen.

Ähnlich ist der Vorgang wenn unter Hyper-V von Generation 1 auf Generation 2 gewechselt werden soll:

  • Die IP-Konfiguration dokumentieren.
  • Den bestehenden virtuellen Computer herunterfahren.
  • (Auf dem neuen Hyper-V Server) Einen neuen virtuellen Computer der 2. Generation anlegen und entsprechend konfigurieren.
  • Die vorhandene *.vhdx dem neuen virtuellen Computer hinzufügen.
  • Ab hier wie oben ab dem Punkt mit dem Start eines WinPE-Mediums fortfahren.

Wurde noch keine *.vhdx sondern gar noch *.vhd verwendet kann man diese konvertieren:

Convert-VHD -Path c:\test\testvhd.vhd -DestinationPath c:\test\testvhdx.vhdx

Siehe: Microsoft Learn – Convert VHD

Hat man die Möglichkeit, das Inplace Upgrade Offline durchführen zu können, kann dies durchaus den Vorgang beschleunigen, allerdings muss man dann im Nachgang in der Regel alle anstehenden Windows Updates installieren. So oder so sollte man alles vorher in einer Test-Umgebung einmal durchgespielt haben um ggf. vorab etwaige Stolpersteine umgehen zu können.


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